Wohnortnahe Arbeitsplätze
Ob die Jugend der Heimatregion treu bleibt, hängt häufig vom Arbeitsplatzangebot ab. Insofern handelt es sich auch bei diesem Handlungsfeld um ein sehr wichtiges Thema. Die momentane Arbeitsplatzsituation in der ILE-Region kann als gut bezeichnet werden. Insbesondere in den Gemeinden Salching, Leiblfing und Straßkirchen ist die Arbeitsplatzsituation
gut. Ein Grund dafür ist, dass es dort mehrere, sehr wettbewerbsfähige, mittelständische Unternehmen gibt. Über die Region hinaus bekannte Firmen sind z.B.:
- Sturm Gruppe in Salching: Im Maschinen- und Anlagenbau tätig,
- Max Frank in Leiblfing: Hersteller für Technologieprodukte für den Stahlbetonbau,
- Moll Automatisierung GmbH in Leiblfing: Automobilzulieferer im Bereich Förder- und
Automatisierungstechnik, - Gahr International in Leiblfing: Anbieter von Logistik- und Speditionsleistungen,
- Krinner in Straßkirchen: Hersteller von Schraubfundamenten.
Zu erwähnen ist außerdem, dass das in der Nähe zur ILE Gäuboden befindliche Industriegebiet Straubing-Sand der größte zusammenhängende Industriepark Süddeutschlands ist. Auf einer Fläche von 218 ha haben sich dort zahlreiche Firmen angesiedelt. Derzeit arbeiten über 2.300 Personen in Straubing-Sand.
Eine wichtige Einrichtung ist außerdem das IT- und Bildungszentrum Oberschneiding. Dieses richtet sich mit seinem Raumangebot, dem Schulungssaal und der modernen technischen Ausrichtung vorwiegend an IT- und IT-nahe Unternehmen. Hier finden bereits Weiterbildungsangebote, wie beispielsweise Qualitätsmanagement- und Personalentwicklungsseminare,
statt.
Typisch für die ILE Gäuboden ist außerdem, dass es neben vielen landwirtschaftlichen Betrieben zahlreiche Handwerksbetriebe gibt.
Im Handlungsfeld Wohnortnahe Arbeitsplätze stehen in der ILE-Region der momentan guten Arbeitsplatzsituation folgende verbesserungswürdige Punkte gegenüber:
- Zu wenig Jugendliche erlernen einen Handwerksberuf.
- Die Jugendlichen, die studieren, verlassen nach dem Studium häufig die Region.
- Von den Firmen der Stadt Straubing werden häufig Arbeitskräfte abgeworben.
- Die Zusammenarbeit der ILE-Gemeinden bei einer möglichen Ansiedlung eines Unternehmens in der ILE-Region ist noch verbesserungswürdig. Man sieht sich in diesem Zusammenhang eher als Wettbewerber denn als Partner. Unabhängig davon stellt im Hinblick auf mögliche Ansiedlungen von Unternehmen der Grundstückserwerb häufig ein großes Problem dar.
Betont werden muss außerdem, dass aufgrund der demographischen Entwicklung eine Reduzierung des Anteils der Jugendlichen, die nicht älter als 18 Jahre sind, bis zum Jahr 2021 um 21 % prognostiziert wird. Dieser sinkende Anteil an Jugendlichen wirkt sich nicht nur auf den Arbeitsmarkt sondern auf die gesamte Gesellschaft aus. Es ergeben sich Auswirkungen auf die Kapazitäten der Schulen und Hochschulen sowie den benötigten Wohnraum. Darüber hinaus fehlt der Nachwuchs für die Vereine.